Der Mausoleumswächter ist ein Mantikor. Warum er nicht Mantikor genannt wird weiß ich nicht, aber er hat die passenden Köpfe und den Skorpionschwanz. Letzterer hat mich beim ersten Gegenübertreten vergiftet, was nach einigen weiteren Prankenhieben zu meinem Ableben führte. Das nächste Gefecht war hingegen einfacher. Ich wusste nun was mich erwartet. Vielleicht ist die Welt von Oolacile doch nicht so gefährlich …

Nach einer Unterhaltung mit einem freundlichen Riesenpilz erkundete ich den Königlichen Wald, kämpfte gegen vogelscheuchenartige Gärtner (wahlweise mit Mistgabeln oder mit Heckenscheren), starb bei großen, schweren Steinkolossen und schlug mich bis zur Arena durch, wo Ritter Artorias mein Weiterkommen blockierte. Und was für eine Blockade Artorias war. Seit Ornstein und Smough bin ich nicht mehr so oft gestorben. Der Ritter ist wirklich ein grandioser Gegner. Wann immer ich in den zwei Stunden gestorben bin, war mir völlig klar, was ich falsch gemacht hatte. Oftmals war ich zu gierig und hätte lieber defensiv statt offensiv spielen sollen.

Der Kampf gegen Artorias ist ein Ausdauerkampf. Ich konnte nur selten einen guten Schlag landen und sich zu heilen erfordert ebenfalls eine gute Einschätzung, wann es gefahrfrei möglich ist zum Estus-Flakon zu greifen. Der Ritter ist aggressiv, springt aber auch geschwind zur Seite, wenn ich zum Konter aushole. Dennoch blieb der Kampf merkwürdig fair. Mit einem Schild kann man seine Angriffe abwehren. Sprungattacken weiche ich aus, der Schlagabtausch dauert an, wird zur Geduldsprobe und schwenkt irgendwann zu meinen Gunsten. Nach vielen, vielen Toden erreichte ich regelmäßiger das letzte Viertel oder sogar Fünftel von Artorias Trefferpunkten. Doch der Ritter des Abgrunds blieb schnell und tödlich wie eine Giftschlange. Am Ende war es auch nicht der Kampf, der mich zur Weißglut brachte, sondern vielmehr der Weg zu Artorias, der trotz Abkürzung sicherlich jedesmal eine Minute oder mehr dauerte. Es war sicherlich das härteste und schwerste Gefecht, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt bestehen musste, aber nach dem Tod von Artorias sollten noch größere Herausforderungen über mich hereinbrechen.

Als Artorias am Boden lag und seine Getreuen um ihn trauerten, reiste ich weiter in die Stadt Oolacile, die ein Opfer des Abgrunds wurde. Die Stadt ist gut gestaltet, eine einstmals blühende Metropole nun zu Ruinen zerfallen und vom Abgrund befleckt. Der Weg führt, wie sooft in Dark Souls, immer weiter hinab und in den tiefsten Tiefen sollte das größte Grauen warten, das Oolacile zum Verhängnis wurde. Doch zuvor musste ich einen anderen Ort aufsuchen, der in der Tiefe liegt und den ich bislang ausgelassen hatte: den Aschesee.

Der Aschesee ist nur durch eine Illusionswand hinter einer Illusionswand erreichbar. Die erste Illusionswand fand ich sogar ganz allein, den Weg zum Aschesee musste ich nachlesen. Der Aschesee selbst ist verlassen, aber nicht unspektakulär. Seine grau-weißen Sanddünen werden flankiert von gewaltigen Bäumen, die bis hinauf zum Feuerbrand-Schrein reichen und die man auch in den Katakomben der Riesen sehen kann. Eine Hydra schlängelt sich am Sandstrand entlang und war nach Artorias kein Hindernis. Einmal wagte ich mich zu weit ins Wasser und starb durch den gefährlichsten Feind: den Abgrund. Und zu diesem Abgrund musste ich zurückkehren. Das bringt mich zum nächsten und letzten Teil meiner Artikelreihe: Manus, der Vater des Abgrunds.