Ich hab mir vor einiger Zeit neue Regale gekauft. Eines der Regalfächer habe ich „Recherche“ genannt. Hier sortiere ich die Bücher, Filme und Rollenspiele ein, die mich derzeit beschäftigen und die ich gerade als Nachschlagewerk brauche. Im Unterschied zum „Haufen“, auf dem aktuelle Neuerwerbungen kommen, sind im Recherchefach auch ältere Publikationen zu finden und natürlich ausgedruckte Artikel oder Zeitschriften mit Post-it’s (gibt es dafür eigentlich einen deutschen Begriff? Oh ja: Klebezettel oder Haftnotiz oder Haftzettel – wobei letzteres eher nach einem Artikel für Unübersetzbar klingt … Ich mach mir mal eine Notiz!).
Der Vorteil von diesem Fach ist, dass die Bücher nicht mehr überall herumliegen und gleichzeitig gibt es eine natürliche Grenze für die Menge an Material, denn irgendwann ist das Fach voll (in meinem fall sind es 40cm Bodenlänge). Das bedeutet ich muss sichten und auswählen, welches Material für dieses Projekt relevant ist. Einmal durchgeschaut kann ich gewisse Bücher oder Zeitschriften auch einfach wieder an ihren früheren Ort zurücklegen, wenn sich herausgestellt hat, dass dieser Text doch nicht so interessant ist oder sich gewisses Material einfach doppelt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich daran erinnert werde, was die Eckpunkte des derzeitigen Projektes sind. Schreibe ich beispielsweise was über Geisterhäuser, kann ich mich anhand der Bücher und Filme stets vergewissern, in welche Richtung es gehen soll. Denn ob da nun Clive Barker drin liegt oder Shirley Jackson, Shining oder House 2 zeigt mir, wie ich die Geisterhäuser angehen möchte. Besonders praktisch, wenn man noch nicht genau weiß, in welche Richtung es gehen soll.
Ein letzter Punkt ist, dass wann immer ich an dem Fach vorbeilaufe, ich dran erinnert werde das Projekt fortzusetzen. Das ist bei der Menge an Arbeit, die einen so Tag für Tag beschäftigt, nicht ganz unpraktisch. Für mich ist das Regalfach schwerer zu ignorieren, als ein Ordner mit Dateien auf der Festplatte.