Die größten Abenteuer werden von Enten erlebt. Wenn Onkel Dagobert einem legendären Schatz nachjagt, Tick, Trick und Track im Schlauen Buch Hinweise auf untergegangene Städte finden oder Donald Duck durch eine unglückliche Verkettung von Missgeschicken die Welt bereist, dann entstehen dabei großartige Abenteuergeschichten. Ich habe noch immer eine Sammlung Lustiger Taschenbücher und besitze auch die Alben von Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden, während die Ausgaben der Micky Maus (wo die Geschichten von Don Rosa in Deutschland ab 1993 zuerst abgedruckt wurde) schon lange verschwunden sind. Vor ein paar Jahren, es muss kurz nach meinem Umzug gewesen sein, bin ich auf die Idee gekommen, noch einmal die Welt von Donald, Dagobert und all den anderen Entenhausenern zu erforschen. Langjährige Fans der Comics von Carl Barks und Don Rosa werden mich für meine späte Rückkehr milde belächeln, wissen sie doch, wie gut die Geschichten sind. Aber für mich wurde eine lange geschlossene Tür aufgestoßen und was ich dahinter fand, ist wirklich fabelhaft.
Viele der Duck-Geschichten sind Abenteuergeschichten, die aus einem Pulp-Magazin oder Abenteuerfilm stammen könnten. Das macht die Auseinandersetzung mit ihnen so überaus reizvoll – gerade fürs Rollenspiel. Abenteuergeschichten werden als Geschichten definiert, in denen die Protagonisten aus ihrer vertrauten Welt in eine fremde, gefährliche Welt aufbrechen. Dort meistern sie viele Probleme und Gefahren, um dann am Ziel ihrer Reise jemanden oder ihre Welt zu retten – letzteres vielleicht mit einem sagenhaften Schatz. Die glorreiche Zeit dieser Geschichten ist allerdings vorbei. Die Blütezeit in der Literatur war das 19. Jahrhundert mit Autoren wie Jules Verne, Robert Louis Stevenson, Jack London oder auch Karl May. Wobei natürlich auch Pulp-Magazine wie Adventure und The Blue Book Magazine, Arthur Conan Doyles Die Vergessene Welt oder die Werke von B. Traven, die im frühen 20. Jahrhundert erschienen sind hinzugezählt werden müssen. Die großen Abenteuerfilme aus Hollywood erschienen alle erst im 20. Jahrhundert und griffen viele dieser Geschichten als Drehbuchvorlagen auf – man denke nur an die zahlreichen Jack-London-Verfilmungen. Es ist auch nicht so, als sei das Abenteuer-Genre vollkommen verschwunden, es ist eher von anderen Genres vereinahmt worden und war nie so scharf abgegrenzt. Interstellar zählt zu den Abenteuerfilmen, Der Marsianer ebenso und auch Dune passt ins Genre – aber eigentlich sind alle drei (abenteuerliche) Science-Fiction-Filme. Doch eigentlich ist die Definition von Genres eh wenig zielführend oder spannend. Spannend sind nur die Abenteuer selbst.
Und wenn es einen Ort gibt, wo noch große Abenteuer (oft mit Anspielungen auf Pulp-Geschichten und klassischen Filmen) warten, dann ist es Entenhausen. also habe ich begonnen die Abenteuer der Ducks zu erforschen und da wir auf so einer Reise etwas lernen können, werde ich meine Reiseberichte unter Ducks & Dungeons festhalten. Jeder Artikel soll eine kurze Zusammenfassung der Geschichte, Bemerkenswertes und rollenspielerische Notizen beinhalten. Das man seine Reise nach einem großen Abenteuer aufschreibt, erinnert an Jim Hawkins Bericht über die Schatzinsel … So werde ich also meine Erlebnisse beschreiben und dabei nichts verschweigen, bis auf die genaue Lage von Entenhausen, und zwar nur deshalb, weil noch jetzt ungehobene Schätze dort vorhanden sind. So greife ich nun zur Tastatur im Jahre 20… und versetze mich in die Zeit, als es noch große Abenteuer gab …